Samstag, 15. November 2008

Great Ocean Road

Wow, das war vielleicht ein großartiges Wochenende. Die Great Ocean Road wird wirklich ihrem Namen gerecht. Unendlich viele Strände und bizarre Steinformationen kann man auf knapp 300km entdecken und hinter jeder Bucht lauert auch schon die nächste. Die Great Ocean Road verläuft fast die gesamte Zeit wirklich nur am Ozean. Zwischen dem Meer und der Straße liegt entweder der Strand oder der Abgrund. Es ist etwas völlig anderes als in Deutschland, da es hier keine Dünen gibt, die einem die Sicht vermiesen. Einfach traumhaft. Mit meiner gebuchten Tour hatte ich zudem verdammt viel Glück gehabt. Unser halb holländisch, halb australischer Guide war einfach Spitze. Im Bus nur Backpacker, was wieder ein Pluspunkt war. Aber das Beste war, wir waren nur 10 Personen und hatten einen super old School Bus mit historischem Flair. Die roten Sitzbezüge waren das I-Tüpfelchen.

Wildlife Tours Bus

Nach knapp 2h Fahrt fanden wir uns am Bells Beach wieder. Ein klasse Start. Der Strand war wie aus einem Film, na ja es gibt auch einen mit Keanu Reeves und Patrick Swayze in “Gefährliche Brandung”, und man konnte sogar ein paar Surfer am Strand entdecken trotz der Eiseskälte.

Bells Beach Surfer am Bells Beach

Peter, unser Australier aus Brisbane, hatte trotz aller Kälte auch gleich ein Bad genommen. Verrückt. Hinter dem Bells Beach, tat sich auch das Buschland auf. Wie muss man sich das vorstellen? Mmh, es ist dichtes Gestrüpp und ist nicht mehr als 2m hoch. Dort durch zu laufen ist unmöglich, es denn, man hat eine Kettensäge dabei. Die Reise ging auch gleich weiter durch ein paar Verträumte Nester wie Anglesea und Lorne, obwohl Lorne eher als Familien und Rentnerparadies schon gilt.

Great Ocean Road

Dann kamen wir zu einem meiner Highlights. Am Kennet River gab es Koalas in einem irrwitzigen Eukalyptuswald zu bestaunen. Es sind übrigens zwei zu suchen!

Koala 2 Koalas

In Apollo Bay gab es endlich was zu Beißen und wieder einen wunderschönen Strand zu bestaunen. Hier gab es auch die einzige Düne, die ich auf der gesamten Reise gesehen hatte.

Apollo Bay

Nach 1h kamen wir zu meinem persönlichen Highlight, da es mich wirklich enorm beeindruckt hatte. Wir fuhren zum Otway Rainforest. Ich dachte, na ja, Regenwald in Asien hast du schon gesehen, das wird bestimmt toll, da ich den Regenwald liebe, aber halt nichts Neues mehr. Denkste! Der Regenwald war total anders, toller, grüner und viel mehr Sonne. Die Regenwälder in Asien sind ziemlich düster, wenn man mitten drinne steht, da die Bäume fast das gesamte Licht abfangen. Aber hier gab es immer wieder Lücken und zudem war es deswegen so anders, weil immer wieder Palmen neben riesigen und alten Bäumen standen. Übrigens die zweit höchsten der Erde (gleich nach Kalifornien in den USA). Es war unglaublich grün. Zudem hatte unsere Guide uns motiviert barfuß durch den Wald zu stampfen, da es der einzige Weg ist den Regenwald wirklich zu erleben, zu spüren. Recht hatte er.

Otway RainforestOtway Rainforest Otway Rainforest

Nachdem wir wieder im Bus waren und die Füße sauber waren, hieß der nächste Stop “12 Apostel”. Hier hatte ich mich ganz in Backpacker Manier (Achtung Ironie) einen Helikopterflug über die 12 Apostel geleistet. Bei knapp 35 Euro für ganz 8 min konnte ich nicht wiederstehen. Was soll ich sagen. Es war genial. Mein 2. Highlight auf der Tour. Die 12 Apostel ist eine langgestreckte Sandsteinformation aus 8 Felsen die im Meer stehen. Den Namen hat es nur aus Marketinggründen und früher hießen sie eigentlich “Sau und Ferkel”. War wohl nicht so günstig für den Tourismus. Unser Flug war sicher, aber dennoch recht abenteuerlich, da der Wind an diesem Tag extrem stark war. So ein Luftloch ist auch nicht zu unterschätzen. Achterbahn lässt Grüßen.

12 ApostelMartin im Helikopter 12 Apostel 12 Apostel 12 Apostel 12 Apostel12 Apostel12 Apostel12 Apostel12 Apostel

Es war wirklich verdammt stürmig, aber dass hat die Rauheit dieser Felsen um so mehr betont. Mich hat es nicht gestört und zudem schien die Sonne immer mal wieder durch. Gleich nach den 12 Aposteln findet sich die London Bridge bzw. was von ihr noch übrig geblieben ist.London Bridge Und hier hörte es nicht auf es ging gleich weiter zur nächsten Bucht, wo aber zum Glück nur unsere Gruppe war. Die anderen Touren machten an der London Bridge kehrt, aber nicht wir. So haben wir wohl noch einer der tollsten Strände gesehen. Und hier lies es mir auch nicht mehr nehmen in die Fluten zu stürzen. Ich war nur bis zum bauch im Wasser, aber die Wellen waren trotzdem bis zu 2.5m hoch und es herrschte eine unglaubliche Strömung. Und na klar, es war kalt, aber verdammt herrlich.

Schwimmen

Die Great Ocean Road hörte hier im Grunde auf und wir fuhren weiter zu den Grampians.
Die Great Ocean Road ist vor allem so faszinierend, da es jede mögliche Art von Küste hier zu sehen gibt: endlos lange Sandstrände, kleine versteckte Buchten, Klippen, Steinstrand, Puderstrand, Dünen. Es ist einfach alles dabei.