Samstag, 19. Juli 2008

Pulau Ubin, das völlig andere Singapur

        

War das ein toller Tag, aber ich bin völlig fertig. Gestern Nacht war ich mit Bella und Jule noch Tanzen und heute waren wir schon relativ früh wieder unterwegs nach Pulau Ubin.

Pulau Ubin ist eine kleine Insel, die noch zu Singapur gehört und sehr nahe zur malaysischen Grenze und zum Flughafen gelegen ist. Es ist toll dort. Es ist das komplette Gegenteil von Singapur. Es gibt hier Müll. Ich habe mich noch nie so sehr über den Charme von Müll wie hier gefreut. In Singapur sieht man ihn so gut wie nie und wenn, dann sind es Legenden.

Nach fast 2h Anreise und einer kurzen Fährüberfahrt, waren wir schließlich an unserem Ziel angekommen. Die erste Begegnung ist nicht sonderlich beeindruckend, aber hier sollte man offen bleiben für das was da noch kommt.

Gleich an der Anlegestelle fallen einem die ersten Besonderheiten auf. Es ist schmutzig und es ist nicht Schicki-Micki. Es ist eine richtige Erholung von Singapur. Um den Anleger herum gibt es jede Menge Fahrradverleiher und wir ließen uns die Chance natürlich auch nicht entgehen welche zu mieten.

Nach etwas Hin und Her und Ausprobieren hatte jeder ein Fahrrad. Es ging auf einer tollen geteerten Straße mitten durch den Urwald. Es war super beeindruckend.

Man spürt den Wind im Gesicht und die “Freiheit”! Die Luft ist so anders hier. Frischer.
Der Dschungel wurde immer dichter und schließlich stand man nun mitten in einem Mangroven Wald. Ich liebe die Mangroven.

Mitten im Urwald war ein Camp. Es kam einem schon etwas seltsam vor, es auf einmal zu sehen, aber es war nett.

Keine 20 Minuten Radeln später, standen wir nun vor einer Art Feld. Es war das absolute Gegenteil zudem was wir vorher gesehen hatten. Da fährt man nichts ahnend durch das Dickicht und plötzlich Feld. Daran schloss sich auch gleich das Meer an und man sah sogar ein paar Fischerhütten. Die Menschen hier waren überhaupt nicht das, was man sonst unter einem Singerpureaner versteht.

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Nachdem wir den Strand ausreichend genossen hatten und es immer dunkler wurde ging es weiter zum ersten Schrein, der zu Ehren eines Mädchen erbaut worden ist, welches beim Baden hier ertrunken war. Nach einem kurzen Regenschauer ging es auch gleich weiter, bis es richtig zu Regnen begann. In einem kleinen Straßenschrein fanden wir notdürftigen, aber trockenen Unterschlupf für die nächsten anderthalb Stunden. Allein die 3 Minuten im Regen hatten uns bis auf die Haut nass gemacht. Draußen regnete es wie aus Eimern weiter und drinnen wurden der letzte Proviant, Äpfel und Oreos, brüderlich geteilt. Zwischendurch gesellte sich noch ein deutsches Ehepaar mit Kind zu uns, die auch sonst nirgendwo Zuflucht gefunden hatten.

Als wir den Sturm schließlich überstanden hatten, ging es weiter, um noch die andere Hälfte der Insel zu sehen. Wir fuhren an kleinen Krabbenfarmen vorbei, bis wie schließlich wieder am Strand standen und die malaysische Küste sehen konnten. Radeln macht unglaublich Laune.

 

In Singapur hat man eine unglaubliche Panik vor illegalen Einwanderern und Terroristen, so dass die gesamte Küste zu Malaysia eingezäunt war auf der Insel. Die spinnen schon ein bissel.

Weiter ging es zum letzten Flecken der Insel. Hier ging es wieder an kleine Farmen und Siedlungen vorbei. Bis wie schließlich bei einer Art National Park angekommen waren.

  

Da das letzte Boot schon recht früh ablegte, und wir auch die Fahrräder wieder abgeben mussten, langte es nur für einen kurzen Spaziergang durch den Dschungel. Hier gab es den Mangrovenwald in seiner vollen Pracht, der direkt ans Meer anschloß. Super toll. Zudem gab es noch eine Aussichtsturm von dem man eine tolle Aussicht über die Bäume hatte.

Danach ging es noch schnell auf einen ewig langen Steg, aber dann mussten wir auch endlich zum Anleger zurück, um die Fähre noch zu kriegen. Wir waren natürlich viel zu spät, aber dass hatte hier keinen gestört.

Auf unserer Rückfahrt war vom Unwetter nichts mehr zu spüren. Das Meer war super glatt und alles war in blau getaucht. Da kann man glatt Sehnsüchtig werden.

Auf dem Festland gab es noch ein Überraschung. Taschenkontrolle. Da man ja etwas von der Insel schmuggeln könnte, wurde man hier durchgeleuchtet. Super bescheuert nach meiner Meinung. Na ja.
Ich kann nur sagen, es war ein unglaublich toller Tag mit Bella und Jule, auch wenn Jule zum Ende etwas schlechte Laune hatte und nicht sagen wollte was los war. Aber Pulau Ubin ist ab heute mein Geheimtip für Singapur. Es ist grün, es hat unglaublich viel Charme und es gibt jede Menge zu entdecken.