Sonntag, 17. August 2008

Ein Paradies, nicht nur für Taucher

Dieses Wochenende war es endlich so weit: meine OPEN WATER SESSION.

Bei euch tun sich bloß Fragezeichen auf! Dann folgt jetzt die Erklärung. Vor knapp 2 Wochen hatte ich in Singapur meinen Tauchkurs begonnen. Dazu gehörte ein tolles Buch von 250 Seiten zu lesen und die wichtigsten Fakten in einer kleinen Prüfung wiederzugeben. Des Weiteren gab es zwei Schwimmbad Session bei denen die grundlegenden Fertigkeiten des Tauchens näher gebracht wurden. Allein das war schon verdammt aufregend. Wenn man zum ersten mal im Pool mit voller Tauchmontur abtaucht und den ersten Atemzug unter Wasser nimmt. Zum Anfang rast das Herz und alles ist einfach anders. Es ist schlichtweg genial. Langsam gewöhnt man sich daran und fängt an die Situation einfach zu genießen. Ich hätte nie gedacht, dass selbst ein Pool so aufregend sein könnte.

Der Tauchkurs fand aber nicht nur im Pool statt, sonders es gehört auch eine OPEN WATER SESSION mit dazu. Diese fand auf Aur-Dayang statt. Das ist eine Gruppe von mehreren Inseln vor der Süd-Ost Küste von Malaysia gleich in der Nähre von Tioman.


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Unser Ressort war noch etwas idyllischer als auf Tioman. Auch wenn der Name mit "Dayang Blues Ressort" nicht gerade von froher Stimmung deutet. Zudem hatten wir an diesem Wochenende auch das Glück, das gerade mal 50 Taucher auf der Insel waren, da es auch bis zu 300 sein können. Der Grund war auch schnell gefunden: Chinese Ghost Festival. Während dieser Zeit vermeiden die (gläubigen)Chinesen auf die Inseln zu fahren, da angeblich die Geister dort umherschwirren. Schon ne lustige Sache, aber mir solls nur recht sein, wenn es dafür leerer war!

Die Inseln in diesem Gebiet waren einfach Traumhaft. Im Gegensatz zu Tioman war der Sand auf Pulau Dayang super soft und noch heller. Der Sand hat regelrecht geblendet. Es war wieder einmal unglaublich an solch einem Ort zu sein. Man schaut auf's mehr und kann nicht fassen, wie blau und klar der Himmel und das Wasser sind.
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view beach
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Ich würde jeder Zeit wieder hier her kommen, bloß um an Strand zu liegen und die Seele baumeln zu lassen. Man muss nur 5m weit ins Wasser gehen und schon fangen die Korallen an und unzählige Fische gleiten durchs Wasser.

Ab im Vergleich zum Tauchen ist das nichts. Nach ein paar Sicherheitsübungen unter Wasser ging es endlich los. Wir machten insgesamt 5 Tauchgänge am Wochenende und waren immer wieder an völlig anderen Orten mit jeweils anderen Umständen. Das beste war wohl das Drift Diving. In unserem letzen Tauchgang schwammen wir mit der Strömung an einem Riff entlang. Es war sehr krass diese gewaltige Strömung zu spüren, die einen einfach vorantreibt und man kaum dagegen ankämpfen kann. Am ganzen Wochenende habe wir eine Schildkröte, einen 2m langen Baracuda, riesige Triggerfische, Lobster und unzählig viele kleine Fische gesehen, die in einer unglaublichen Farbenvielfalt daherkommen. Wenn man am Grund mal 20 sek verharrt kommen sofort kleine Fische auf einen zugeschwommen und schwirren, dann um einen herum bzw. stupsen einen sogar an. Es ist einfach mega geil. Wir haben auch mehrmals Clownfische (Nemos) in Anemonen gesehen. Die sehen echt super aus!

Unsere Dive Masterin war Sonja und unser Dive Instructor war Dennis. Sonja war gerade mal 22 und hat einen super Job gemacht und uns alles grundlegende und wichtige beigebracht. Und wie könnte es anders, studiert sie Medizin in Berlin. Ach die Welt ist klein. Meine beiden Buddies (Tauchpartner) waren ein Singapureaner und ein Belgier. Zwei echt dufte Typen. Es war einfach super gechillt der ganze Trip. Aufstehen, Essen, Tauchen, Essen, Tauchen, Essen, Tauchen, Duschen, Essen, Schlafen. Gibt es etwas cooleres?
IMG_9338IMG_9419IMG_9322IMG_9320Als wir übrigens am Samstag nach 4h wackeliger Bootsfahrt früh um 4h ankamen auf der Insel, schien der Mond mit solch einer Intensität wie ich es noch nie gesehen habe. Man konnte wie am Tag einen richtig starken Schatten sehen von sich selbst und die ganze Gegen war hell erleuchtet. Super beeindruckend.
Nach unserer Bootsfahrt war ich aber auch beeindruckt von mir selber. Das Schiff hat super doll hin und her geschaukelt, dass man regelrecht hin und her gerollt wurde, wenn man sich nicht richtig einkeilte. Ich hatte es mir auf dem Deck gemütlich gemacht mit meiner Isomatte und schlummerte die ganzen 4h durch trotz des Seegangs. Keine Übelkeit, keinerlei Schwindel. Wow, dass hätte ich selber von mir nicht erwartet. Aber wenn ich an Land war, schaukelt es das ganze Wochenende immer etwas hin und her in meinem Kopf. Schon lustig wie man sich daran gewöhnen kann.
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Da ich auf diesem Tauchtrip machen durfte, war ja noch in Ausbildung, konnte ich natürlich keine Bilder Unterwasser machen, aber dafür bekommt ihr eines von einer kleinen süßen Strandkrabbe. Blitzschnell und rasen über den Strand seitwärts. Richtig lustig, wenn sie über den Strand zum Wasser rasen.IMG_9305